Bericht über ‚Soziale Stadt‘ Ringheim liegt vor

In dem Evaluierungsbericht der DSK aus Wiesbaden, welcher jetzt vorliegt, wurden schriftlich die wichtigsten Ergebnisse und Aufwendungen von 10 Jahren (2006-2016) des Projektes ‚Soziale Stadt‘ in Ringheim dokumentiert.

 

Kernpunkte des Berichts waren die Gesamt-Investitionen in Höhe von 3,8 Mio €. Davon betrug der Anteil der Gemeinde Großostheim 2,23 Mio € und die Förderung aus dem Bund-Länder-Programm 1,56 Mio €. Die im Integrierten-Handlungs-Konzept (IHK) aufgezeigte Kosten- und Finanzierungs­übersicht zur Umsetzung der als unbedingt notwendig erachteten Maßnahmen ging ursprünglich von einem Investitionsvolumen von 15 Mio € aus. Dies entspricht knapp dem 4-fachen der tatsächlichen bisherigen Investitionen.  

 

Das Projekt hat wesentlich zu einer Imageverbesserung und einer Identifikation der Bürger mit ihrem Ortsteil beigetragen. Auffallende und dauerhafte Ergebnisse sind das Quartierszentrum mit Küche sowie die Herstellung eines Bürgerparks mit Spielplatz und die Begrünung der Erdwälle an der Landesgrenze. Der Jugendtreff konnte leider durch das geringe Interesse der Jugendlichen in Ringheim nicht offen gehalten werden und wurde in diesem Jahr geschlossen. Was bleibt ist das Basketballspielfeld und das dauerhafte Bürgerengagement in der Initiative Lebensqualität in Ringheim und der UB-Bachgau, die hier durch das Bürgerengagement entstanden sind.

 

Viele Ziele und Vorhaben aus dem IHK konnten allerdings nur teilweise oder weitgehend umgesetzt werden und bleiben als künftige Aufgaben und Verpflichtungen für das Handeln in dem Ortsteil bestehen. Auch Bürgermeister und Gemeinde- verwaltung sehen deshalb die absolute Notwendigkeit, zukünftig in Ringheim für die Bürger zu investieren. Der anstehende Kindergartenneubau, das baldige LKW-Durchfahrverbot für LKW und viele andere kleine Verbesserungen im Bereich der Planung der Ortsteilentwicklung, Gesundheitsschutz und Naherholung werden künftig zeigen, ob die Entscheidungsträger im Rat und Verwaltung zu Recht von sich behaupten „Wir haben verstanden“. 

 


Volltext der Stellungnahme im Gemeinderat

Gemeinderatssitzung vom 09.11.2017:

 

Großostheim war jahrelang die reichste Gemeinde im ganzen Landkreis. Aus Ringheim ist immer schon gutes Geld nach Großostheim geflossen, sei es aus Gewerbesteuer oder Grundstücksverkäufen. Leider hat man über Jahre hinweg oft vergessen, in Ringheim zu investieren. Es wurde aber von Ringheimer Seite auch nur wenig gefordert.

 

2007 wurde Ringheim in das Projekt „Soziale Stadt“ aufgenommen. Dabei stellte man fest, dass in Ringheim einiges getan werden muss, nicht nur wegen der Hochhäuser.

 

Als wichtigster Punkt stellte sich das Mehrgenerationenhaus heraus. Es wurde ein Wettbewerb mit viel Brimborium veranstaltet. Als jedoch der Gewinner und die Kosten feststanden, stellte man fest – dafür haben wir kein Geld. Das Mehrgenerationenhaus wurde abgespeckt auf ein Minimum, obwohl man zu diesem Zeitpunkt schon wußte, dass es zu klein ist für all das, was untergebracht werden soll – Kindergarten – Bücherei – Großküche – und – und – und.

 

Es geht aber nicht immer nur ums große Geld, sondern auch um ganz einfache Sachen, z. B. Bebauungspläne. Es gibt in Ringheim sehr schöne Bebauungspläne auf dem Papier - mit Grün, mit Wegen, mit Bäumen. Nur umgesetzt wurden sie nicht. Man braucht sich nur die Gewerbegebiete anzuschauen.

Im Integrierten Handlungskonzept kann man nachlesen, dass ca. 15 Millionen Euro investiert werden sollten, um die aufgezeigten Mängel zu beseitigen.

 

Insgesamt wurden aber nur 3,8 Millionen Euro in Ringheim investiert, der Anteil der Gemeinde Großostheim beträgt 2,3 Millionen Euro. Wenn man die Summen 15 Millionen und 3,8 Millionen gegenüberstellt, ist offensichtlich – es bleibt noch einiges zu tun. 

 

Insgesamt sehe ich das Projekt „Soziale Stadt“ dennoch als Erfolg.

 

Quartierszentrum, Bürgerpark, Begrünung der Wälle und dass man ohne Gummistiefel und ohne Staub zu schlucken in den Wald gehen kann, all das sind sehr positive Entwicklungen für Ringheim. Genauso wichtig ist für mich, dass sich in Ringheim ein Bewußtsein für den Ortsteil entwickelt hat und sich immer mehr Leute für Verbesserungen engagieren.

 

Detlef Maurer

(Gemeinderat)