Keine Lösung für Lärmprobleme in der Gemeinde - wieviel Lärm ist genug?

Neben den bereits bestehenden Lärmproblematiken in der Gemeinde zeichnet sich jetzt durch die geplante Erweiterung der automatisierten Produktion bei Salomon in Ringheim ein weiteres Problemfeld zu Lasten der Bürger ab.

 

In der Erörterung am 10.07.2017 im Landratsamt, bei der neben hochrangigen Vertretern des Unternehmens auch der 1. Bürgermeister Herbert Jakob, Herr Schaad und Herr Göller von der Verwaltung, sowie unser Vorstand vertreten waren, wurde deutlich, dass der bereits seit 1995 bestehende, besondere Lärmschutz für die Ringheimer Wohngebiete in den Bauleitplanungen und Baugenehmigungen festgeschrieben ist. Die Bestrebungen, diesen Schutz jetzt im Rahmen der neuen Genehmigung zu interpretieren und einen Großteil der Ringheimer Bewohner mit bis zu 23% mehr Lautstärke (auch Nachts) zu konfrontieren sind für uns nicht nachvollziehbar und abzulehnen.

Wie uns das Landratsamt bestätigte, gab es hierzu allerdings bereits fortgeschrittene Kontakte um die Eckpunkte einer neuen städtebaulichen Vereinbarung mit dem Unternehmen abzusprechen und darin bestehende Wohngebiete in Ringheim in unterschiedliche (teils höhere) Lärmzonen einzuteilen. Eine dementsprechende Darstellung mit Graphik wurde kurzfristig am 27.06.2017 zu den Genehmigungsunterlagen nachgereicht. Die betroffenen Bürger sind bisher nicht eingebunden, ja gar nicht informiert worden. Wir halten dies für den falschen Weg der Verwaltungen und drücken gegen diese Vorgehensweise unsere große Sorge aus.

 

Demokratische Entscheidungen erfordern Transparenz von Anfang an und passen nicht zu städtebaulichen Vereinbarungen hinter verschlossenen Türen. Wir fordern die seit über 20 Jahren geltenden Bauleitplanungen „Lärmschutz“ und die Auflagen in den Baugenehmigungen weiterhin zu respektieren und nicht neu zu interpretieren. Durch die unmittelbare Nähe zwischen Wohnen und Gewerbe sind die Ringheimer Bürger über Gebühr mit Lärm, Staub und Gerüchen Tag und Nacht konfrontiert. Hier tragen alle Entscheidungsträger eine besondere Verantwortung und Fürsorgepflicht für die Bürger.

 

Wir erwarten für die Zukunft die Aufstellung einer qualifizierten Lärmminderungsplanung für Großostheim, in der alle Problempunkte erfasst und Lösungen erarbeitet werden. Nur so lässt sich der immer stärker aufkommende, gesundheitsschädlichen Lärm und Feinstaub wirkungsvoll bekämpfen und kann zielführend in die künftigen Planungen einfließen.